Am Beispiel des Visaton TIW 200 XS und dem Aktiv-Modul Detonation DT 80 möchte Herr Jörg Linke Ihnen zeigen, wie aus einer guten Idee ein fertiger Lautsprecher wird.
Na gut, also los. Ich wollte mir lange schon mal einen Subwoofer bauen. Eine Bedingung gab es natürlich: Der Suppenwüter (oder wie auch immer das Ding heisst) muss entweder ganz klein oder sonst irgendwie unsichtbar sein. Und geht das irgendwie ohne Kabel und mit Füssen unten dran, dass man noch leicht staubsaugen kann?
Nun die Lautsprecher- und Verstärkeraussparungen genau eingezeichnet. Mit Stichsäge ausgesägt (evtl. vorher Sägekanten mit Malerklebeband o.ä. abkleben - verringert aussplittern.) Dann Sägekanten und auch gleich alle äusseren Gehäusekanten und Flächen mit Schleifpapier oder diversen Schleifmaschinen sauber abschleifen. Man sollte bereits beim Aussägen sehr darauf achten, dass der Ausschnitt ideal rund und exakt gerät, da die Oberkantenfräse (beim späteren Einfräsen der Lautsprecherdichtflächen) diesen als Anschlag benutzt. Dann die äusseren Gehäusekanten nach Gutdünken abgerundet (z.B. mit Hilfe der Oberkantenfräse), und nochmals alles mit feinem Schleifpapier (per Hand) nachgeschliffen. Am besten draussen (Staub). Absaugen, evtl. noch leicht feucht abwischen (Schleifstaub aus allen Poren raus), und die Vorbereitungen zu Lackierung treffen. Nach dem Lackieren (s. nächster Abschnitt) bin ich also mit der Oberkantenfräse an die Lautsprecherausschnitte ran, um die Dichtflächen versetzt einzufräsen. Dies hatte ich auf "nach der Lackierung" verschoben, da ich beim Aussägen mit Stichsäge ein leichtes Ausfransen der oberen Spanplattenshicht nicht vermeiden konnte. Der Lack sollte mir nun genügend Verfestigung der am Ende sichtbaren Fräskante mit sich bringen. Am Ende noch kurz die Kanten "entgratet" und nachlackiert, fertig. (Natürlich deckt der Bespannrahmen die Lautsprecherfront sowieso sauber ab, aber man will ja auch mal das "wahre Gesicht" seines selbstgebauten Subs mal zeigen können.)
Ach so: Die 22 Montageschrauben für die Lautsprecher und das Verstärkermodul musste ich irgendwann auch noch schwarz sprühen, da ich irgendwie keine mehr in dieser exotischen Farbe auftreiben konnte. Baubeschreibung - Einbau, Anschluss und Aufstellung Kabel einziehen. Ich habe paar alte Lautsprecherkabel wiederverwendet, die ich für ausreichenden Querschnitt noch doppelt gelegt habe. Die Kontakte sind denke ich solide ausgeführt (Vergoldete Lautsprecher-Crimps, fest verklemmt). Ich denke bei diesen "langsamen" Signalen im Niederfrequenzbereich wäre ein teures Spezial-Kabel (mit extrem feinen Litzen oder Beschichtung) klanglich nicht vorteilhaft und somit Geldverschwendung. Gute und haltbare Verbindungen (ohne Oxidation oder Lockern) und ausreichender Kabelquerschnitt sind natürlich zu beachten (Leistungsspitzen ohne Wärmeverluste!), aber ultrafeine Litzen sind denke ich eher für Hochtöner entscheidend, zumal ich keine Extrem-Leistungen einspeisen werde. Ich lasse mich natürlich gern einens besseren belehren. :-) Dämmung: Habe (wegen Bassreflex) nur die Wandbereiche mit leichten Dämmmatten ausgefüllt. Da ich keine Gehäuse-Resonanzen wahrgenommen habe, genug des Aufwandes. Abdichtung: Unter die Lautsprecher habe ich noch Dichtstreifen geklebt (Lautsprecherschop). Leicht zu verlegen, klebt und dichtet gut - und die vorgebohrten Löcher findet man auch noch. Ich hätte aber statt 2 Paketen nur eins gebraucht. Das Verstärkermodul hat eigene Dichtstreifen vormontiert. Zum erstmaligen Testhören habe ich mein Werk erstmal nur so ins Regal "hingestellt". Ich hatte noch paar Filzstreifen druntergelegt. Nur um zu schauen, ob sich ein Mehraufwand überhaupt lohnt. Momentan denke ich noch über sand-gefüllte Lautsprecherfüsse (Marke Eigenbau) nach. Ein alter Fahrradschlauch in Teile zerschnitten, mit trockenem Sand gefüllt - oder so…
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