Pascal XT: Testurteil Hobby HiFi 1/2004
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... Mit als erstes fiel der straffe, sauber konturierte Bassbereich auf, der trotz
des nicht idealen Frequenzgangs (* Anmerkung siehe unten) in jeder Lebenslage tief
genug reicht. Als die Pascal XT bis auf etwa einen halben Meter an die Rückwand
des Raumes heranrückte, verzeichnete die Jury erkennbares Plus an Tiefbass,
ohne dass die Präzision der Wiedergabe darunter gelitten hätte. Ob mit
oder ohne Unterstützung durch die Zimmerwände: Pauken und Bassläufe
kommen mit der Pascal beeindruckend klar herüber.
Im Mitteltonbereich beeindruckt die Pascal XT mit warmen, neutralen Klangfarben.
Exakt stellt sie die Instrumente im Raum auf und vermag sogar aufzulösen, wenn
sich der Klarinettist eines Jazzquintetts von rechts hinten nach vorn in die
Bühnenmitte zum Mikrofon bewegt - beeindruckend. Man spürt geradezu, wie die Finger
von angerissenen Gitarrensaiten abrutschen, und bei Geigenbögen fühlt man die
mit Kolofonium bestrichenen Haare an den Saiten. Optimales "Staging" ergab
sich übrigens mit minimal zum Hörplatz eingedrehten Lautsprechern - gerade so, dass
in der Mitte zwischen den beiden Pascals kein Loch zu hören war. Darüber hinaus
waren dank des auf der Schallwand mittig platzierten Hochtöners keine Experimente
bei der Aufstellung notwendig.
Der Vifa-Ringstrahler verblüffte einmal mehr durch seine unangestrengte
Spielfreude. Die vom Frequenzgang hervorgerufenen Befürchtungen schaffte die Pascal
XT schnell aus der Welt - der XT 300 überzeugt mit klarer und darüber sanfter
Durchzeichnung des Klangbilds. Selbst bei kritischem Material wie den S-Lauten
von Cassandra Wilson stellt sich kein unangenehmes Gefühl ein. Triamgel, Becken
und Geigen schweben "völlig losgelöst" durch den Raum.
Fazit
Den Entwicklern der D'Appolito-Konstruktion ist zu bescheinigen, dass sie ein
überzeugendes Konzept auf die Beine stellten und sozusagen schönes Wetter machten.
Die schlanke Standbox bietet zu einem erschwinglichen Preis hervorragenden Klang und
eine über jeden Zweifel erhabene räumliche Darstellung. Ihrem großen Namen
(Anmerkung: Blaise Pascal war ein großer Mathematiker im 17. Jahrhundert)
macht die Pascal XT alle Ehre."
und die von Hobby HiFi kommentierten Messergebnisse:
"Schalldruck-Frequenzgang axial und unter 30 Grad:
Beeindruckend ausgewogene Abstimmung,
ab 10 kHz ganz allmählicher Frequenzgangabfall. Eher wenig Tiefbass." *)
"Schalldruck-Frequenzgang Hochtöner, Tieftöner und Summe axial:
Optimale Schalladdition im Übernahmebereich
zwischen Hoch- und Tieftöner, erkennbar an der über 6 dB über der Kreuzung
der Einzelkurven von Hoch- und Tieftöner liegenden Summenkurve."
"Wasserfallspektrum 0°
Schnelles Ausschwingverhalten, um 1500 Hertz gerade eben erkennbare Membranresonanz
der Tieftöner."
"Klirrfaktor-Frequenzgänge K2, K3 u K5 bei 90 dB mittlerem Schalldruck:
Sehr geringe Verzerrungen, erst im Bereich der unteren Grenzfrequenz allmählich
ansteigend."
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